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Beschreibungen Die Geburt der Tragödie; Unzeitgemaeße Betrachtungen (mit Texten aus dem Nachlass) Free Online
Unzeitgemäße Betrachtungen I-IV. Nachgelassene Schriften 1870-1873
Broschiertes Buch
Text- und seitenidentisch mit Band 1 der Kritischen Studienausgabe.
Am Anfang seiner philosophischen Karriere widmete sich Friedrich Nietzsche vor allem den Geschichtsbildern seiner Zeitgenossen -- und stellte der "dekorativen Kultur" des 19. Jahrhunderts seine eigenen, ästhetisch-revolutionären Theorien entgegen. Selbst einstige Vorbilder wie der hegelianische Religionshistoriker David Friedrich Strauß blieben da nicht verschont. So ist das erste Stück von Nietzsches insgesamt vier Unzeitgemäßen Betrachtungen (1873-1876) über den hohlen Historismus und die "Pseudokultur der Bildungsphilister" zur Bismarck-Zeit eben jenem Strauß und dessen Buch Leben Jesu (1835) gewidmet: "das böse Gelächter eines 'sehr freien Geistes' über einen solchen, der sich dafür hielt".
Mit Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik (1872) enthält der erste Band von Giorgio Collis und Mazzino Montinaris fünfzehnbändiger Kritischer Studienausgabe auch Nietzsches spekulative, einer "Artistenmetaphysik" verpflichtete Umdeutung des griechischen Altertums. Abgerundet wird der Band durch zahlreiche, als Vorstufen oder im Umfeld der beiden Werke zwischen 1870 und 1873 entstandene Schriften aus dem Nachlass, darunter "Sokrates und die griechische Tragoedie" und der wegweisende Essay "Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinn", die ein erläuterndes Licht auf Nietzsches Geschichtsbild werfen und einmal mehr belegen, wie verdienstvoll die akribische Editionsarbeit Collis/Montinaris nicht nur für die Nietzsche-Forschung, sondern für jeden philosophisch Interessierten immer noch ist.
Abgesehen vom vierten Stück der Unzeitgemäßen Betrachtungen, der großen Abrechung von 1876 mit dem einstmals bewunderten Richard Wagner, erweist sich Nietzsches Frühwerk somit als überaus modern und zeitgemäß. Vor allem die Erkenntnis vom herrschaftsstabilisierenden Charakter historisch-idealistischer Modelle wirkte bis zum französischen Poststrukturalismus nach. Diesem Nachteil der Historie für das Leben stellte der Philosoph in den Unzeitgemäßen Betrachtungen seine Mahnung entgegen, die bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren hat: "Nur aus der höchsten Kraft der Gegenwart dürft ihr das Vergangene deuten" steht da zu lesen: "nur in der stärksten Anspannung eurer edelsten Eigenschaften werdet ihr erraten, was in dem Vergangenen wissens- und bewahrungswürdig und groß ist". --Thomas Köster